Sehenswertes in der Marsch

Die historische Fähre Kronsnest


Die kleinste Fähre Deutschlands und einzige handbetriebene Fähre Schleswig-Holsteins verkehrt in den Sommermonaten vom 1. Mai bis 3. Oktober zwischen den Gemeinden Seester (Kreis Pinneberg) und Neuendorf (Kreis Steinburg) auf der Krückau.

Dieser Flussübergang war Verbindungsglied innerhalb eines alten Handelsweges. Jahrhundertelang wurden hier - bei Ebbe und Flut - Menschen, Tiere und Güter über die Krückau befördert - Sommer und Winter, Tag und Nacht. Das Privileg, aber auch die Last des Fährbetriebes, hatte der jeweilige Besitzer der auf Neuendorfer Seite hinter dem Deich gelegenen Katenstelle (späteres "Fährhaus Kronsnest"), urkundlich erwähnt seit 1576. Im Jahre 1968 musste der Fährbetrieb eingestellt werden, weil er sich nicht mehr lohnte. Kontakte, die in vielen Jahren durch die Fährverbindung zwischen Neuendorf und Seester gewachsen waren, wurden nun mit den Mitteln der modernen Technik gepflegt: Man fuhr eben mal den 20 Kilometer weiten Umweg über Elmshorn mit dem Auto oder griff zum Telefonhörer. Viele erinnern sich noch an die gute, alte Fähre, haben auf ihrem Weg ins Nachbardorf die Fährglocke geläutet und dem Fährmann ein fröhliches "Hol över" hinübergerufen. Seit dem 1. Mai 1993 ist dieses kleine Kulturgut nun wieder in Betrieb, als vermutlich kleinste Fähre Deutschlands und einzige handbetriebene Fähre in Schleswig-Holstein. Jährlich mehr als 7200 Personen nutzen bei einer Wanderung oder einer Radtour durch die schöne Marsch die Gelegenheit, die "Bundeswasserstraße Krückau" zwischen Neuendorf (Kreis Steinburg) und Seester (Kreis Pinneberg) auf traditionelle Weise zu überqueren.

Die Krückau ist ein tiedeabhängiger Nebenfluß der Elbe. Sie ist an dieser Stelle bei Hochwasser gut vier Meter tief, bei Niedrigwasser noch knapp einen Meter. Auf "Großer Fahrt" sind gut 40 Meter Flussbreite zu überqueren, auf "kleiner Fahrt" noch etwa 16 Meter. Der Fährkahn wurde nach historischem Vorbild aus Eichenholz gebaut; dabei mussten die heute geltenden Sicherheitsvorschriften berücksichtigt werden. Zu Ihrer Sicherheit befinden sich Rettungskissen, Verbandskasten, Notriemen, sowie ein Anker an Bord. Die "Fähre Kronsnest" unterliegt mit ihrer Betriebserlaubnis den gleichen Vorschriften wie große Fähren. Wie im "Land der Fähren" seit Jahrhunderten üblich, geschieht das Übersetzen nach alter Seemannsart durch sogenanntes "Wriggen" mit einem "Riemen". Hier heißt es für den Fährmann, nicht nur diese Technik zu beherrschen, er muss auch die Strömungsverhältnisse ganz genau kennen. Jede Ausbaggerung der Elbe hat einen erheblichen Einfluss auf die Fließgeschwindigkeit des Wassers, auf die sich der Fährmann neu einstellen muss. Stetiger Ostwind hat zur Folge, dass bei Ebbe der Betrieb wegen zu niedrigem Wasserstand auch mal eingestellt werden muss. Dieses Wissen und Können muss der Fährmann vor einer amtlichen Prüfungskommision unter Beweis stellen. Er erhält dafür den Führerschein für Personenbeförderung.
 

Öffnungszeiten
Fährbetrieb für Personen und Fahrräder in der Zeit vom 1. Mai bis 3. Oktober, an Wochenenden sowie Feiertagen:

  • Samstag: 12.00 bis 18.00 Uhr
  • Sonn- und Feiertage: 10.30 bis 18.00 Uhr


Außerhalb dieser Zeiten (Montag bis Freitag) ist nach vorheriger Anmeldung und Absprache mit dem Fährmeister Herrn Saß (Kontakt siehe unten) ggfs. ebenfalls eine Überfahrt möglich.

 


Preise für eine Fahrt über die Krückau:

  • Kinder bis 12 Jahre 1,00 €
  • Erwachsene und Jugendliche (Einzelfahrt) 2,00 €
  • Erwachsene und Jugendliche (Hin- und Rückfahrt) 3,00 €
  • Familienfahrkarte - Paare mit mehr als einem Kind unter 12 Jahren 5,00 €
  • Fahrradkarte pro Fahrt (ab 26er Fahrrad) 1,00 €

.

Bei Rückfragen zu Gruppenfahrten - evtl. auch werktags - wenden Sie sich bitte an den Fährmann Norbert Gülicher, Tel. 0160-3041153, EMail:

Fährstelle:
- Seesteraudeich 100, 25370 Seester
- Kronsnest 7, 25335 Neuendorf b. Elmshorn

Fähre Kronsnest



 

Spätgotische St. Johannes-Kirche zu Seester


Die St.-Johannes-Kirche iin Seesrer st eine Patronatskirche des Klosters Uetersen (heute evangelisches adliges Damenstift). St. Johannes wurde erst 1555 protestantisch, weil sich das Kloster Uetersen bis dahin weigerte, dem Befehl des dänischen Königs zu konvertieren zu folgen. Das Kirchengebäude liegt auf einer Warft, die von hohen Linden gesäumt ist. Auf dem alten Kirchhof rund um das Kirchengebäude findet man mehrere Grabstelen aus dem 19. Jahrhundert und noch ältere Grabsteine, deren ältester mit 1663 datiert ist. Der neue Friedhof schließt sich nordwestlich an die Warft an. Die Kirche ist Mittelpunkt eines historischen Gebäudeensembles im Dorfkern der Gemeinde Seester, bestehend aus dem Pastorat, einer ehemaligen Gastwirtschaft, welche heute das Kirchenbüro und den kirchlichen Kindergarten beherbergt, einem Saalgebäude, einem Einfamilienhaus, welches früher die Küster der Kirche bewohnten, sowie der Kirche. Die Gebäudegruppe steht als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung unter Ensembleschutz

 

Besichtigungen und Führungen
St. Johannes öffnet seine Türen in den Sommermonaten (1. Mai bis 5. Oktober) außerhalb von Gottesdiensten und Amtshandlungen an jedem ersten Sonntag im Monat von 14.00 Uhr bis 16.30 Uhr.
Außerhalb dieser Zeit werden Kirchenführungen nach Absprache angeboten. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Pastorin Bettina Feddersen, Telefon (04125) 307 oder Herrn Joachim Senk, Telefon (04125) 204.

St. Johannes-Kirche zu Seester


 

 

...und in der direkten Umgebung

 

Ein Abstecher lohnt sich auch in unser Nachbardorf Seestermühe. Hier freut sich das Museum "Göpelschauer" mit historischen Geräten der Landwirtschaft, der Fischerei und des alltäglichen Lebens auf dem Lande über Besucher und am Krückausperrwerk an der Mündung der Krückau in die Elbe bietet sich ein einmaliges Panorama. Beeindruckend auch das Gut der Grafenfamilie von Kielmansegg, welches mit einem abseits gelegenen Teehaus durch eine öffentlich zugängliche Doppelallee verbunden ist.

Öffnungszeiten Krückausperrwerk
1. Mai - 30. September
Montag bis Mittwoch: 09.15 - 15.15 Uhr (stündlich)
Donnerstag: 09.15 - 14.15 Uhr (stündlich)
Freitag: 09.15 - 12.15 Uhr (stündlich)
Sonnabend, Sonntag und gesetzliche Feiertage: 09.00 bis 13.00 Uhr und 14.00 bis 18.00 Uhr (durchgehend)

 

Öffnungszeiten Pinnauausperrwerk
1. Mai - 30. September
Montag bis Mittwoch: 08.45 - 15.45 Uhr (stündlich)
Donnerstag: 08.45 - 13.45 Uhr (stündlich)
Freitag: 08.45 - 12.45 Uhr (stündlich)
Sonnabend, Sonntag und gesetzliche Feiertage: 09.00 bis 13.00 Uhr und 14.00 bis 18.00 Uhr (durchgehend)



In Neuendeich bildet die Drehbrücke Klevendeich, die älteste, funktionsfähige Drehbrücke Deutschlands und zweitälteste in Deutschland überhaupt das Tor zwischen Seestermüher- und Haseldorfer Marsch.

Mit der Liether Kalkgrube beeindruckt in Klein Nordende eines der beeindruckendsten Geotope der Republik seine Besucher. Der ehemalige Tagebau gibt einen einmaligen Einblick in geologische Schichten der norddeutschen Tiefebene, welche normalerweise tief unter der Erde liegen.

 

Krückausperrwerk
Gut Seestermühe