Hauptversammlung: Große Pläne beim TSV Seestermüher Marsch
Die Pläne der Gemeinde Seestermühe, im nächsten Jahr an der Dorfstraße ein neues Feuerwehrhaus zu bauen, werfen auch beim TSV Seestermüher Marsch ihre Schatten voraus. Hierfür soll ein Teil des Parkplatzes sowie des Grandplatzes dem Neubau weichen. Im Gegenzug verspricht sich der Sportverein zusätzliche Mannschafts- und Schiedsrichterkabinen, einen Fitnessraum sowie behindertengerechte Toiletten im neuen Gebäude, die Sanierung des verbleibenden Grandplatzes sowie den Bau einer Flutlichtanlage für das Rasenspielfeld. „Die genauen Kosten sind noch nicht abschätzbar, wir gehen aber von einer Größenordnung um 200.000 bis 250.000 Euro für die genannten Maßnahmen aus“, verriet Vereinschef Jürgen Pliquet. Im Rahmen der Jahreshauptversammlung ermächtigten die Mitglieder nun ihren geschäftsführenden Vorstand, bestehend aus Pliquet, seinem Stellvertreter Hans-Joachim Detjens sowie Kassenwartin Elke Averhoff, die entsprechenden Gespräche mit allen beteiligten Gremien zu führen, Zuschüsse einzuwerben und Verträge abzuschließen. Zudem wurde das Limit, über das der Vorstand eigenmächtig entscheiden darf, von den in der Satzung verankerten 5.000 Euro auf nun 10.000 Euro pro Maßnahme erhöht. Darüber hinaus ist auch weiterhin die Zustimmung der Mitgliederversammlung erforderlich.
Geld war indessen auch bei Seestermühes Bürgermeister Thorsten Rockel ein Thema: „Was hier im Verein geleistet wird, ist schon bemerkenswert. Vor allem die Jugendarbeit könnte von den Gemeinden selbst gar nicht allein bewerkstelligt werden. Und dafür nehmen wir auch gerne Geld in die Hand und sprach damit auch seinem Seesteraner Amtskollegen Claus Hell aus dem Herzen. Dinge wie beispielsweise die Einführung von Hallennutzungsgebühren sind in unseren Gremien überhaupt kein Thema“, stellte Rockel den Stellenwert des 701 Mitglieder starken Vereins für die Marschgemeinden heraus. Auch der Seeadler war einmal mehr Thema des Jahresrückblicks. Schon seit Jahren schwelt der Streit zwischen den Wassersportlern des TSV, der Naturschutzbehörde und den Umwelt- und Vogelschutzverbänden, in wieweit der Sportbetrieb der Segler und ihr im Naturschutzgebiet liegender Hafen den seltenen Vogel bei seiner Brut stört. „Im Internet wurden die Wassersportler zeitweilig denunziert. Wir haben dann Seitens der Gemeinde und des Vereins zu einem „Kuratorium Eschschallen“ aufgerufen, seitdem sitzen wir regelmäßig gemeinsam mit Behörden und Verbänden am Tisch und tauschen uns aus. Das hat zu einer deutlichen Entspannung der Lage und vor allem der Stimmung bei den Seglern geführt“, berichtete Rockel, selbst aktiver Sportler und Steuermann der „Kutterpuller“.
Bei den Wahlen gab es keine Überraschungen. Elke Averhoff wurde ebenso einstimmig für weitere drei Jahre zur Kassenwartin wiedergewählt wie auch Schriftführerin Sölve Feja und Ehrenratsmitglied Albrecht von Reibnitz. Neu ist die Funktion des Ersatz-Kassenprüfers, zu dem die Versammlung Sönke Schillhorn ernannte.
Erstmals am Vorstandstisch saß zudem René Coura, der nach 15 Jahren die Nachfolge von Gudrun Piening als Spartenleiter der Turner antrat. Ein besonderes Jubiläum feierten Waldemar Feja, Reinhard Rademacher, Hans Rönnfeld und Otto Schinkel: Sie halten dem TSV Seestermüher Marsch bereits seit 60 Jahren die Treue. (kst)